Gebet eines Pferdes

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Gib mir zu fressen,
Gib mir zu trinken und sorge für mich
Und wenn des Tages Arbeit getan ist,
Gib mir ein Obdach, ein sauberes Lager
Und einen nicht zu kleinen Platz im Stall.

 

Rede mit mir,
denn oft ersetzt mir deine Stimme die Zügel.

Reiß nicht an den Zügeln,
greif nicht zur Peitsche, wenn es aufwärts geht.

Schlag und stoße mich nicht,
wenn ich dich missverstehe,
sondern gib mir die Zeit Dich zu verstehen.

Halte mich nicht für ungehorsam,
wenn ich Deinen Willen nicht erfülle,
vielleicht sind Sattelzeug und Hufe nicht in Ordnung.

Prüfe meine Zähne, wenn ich nicht fressen mag,
vielleicht tut mir ein Zahn weh,
du weißt, wie das schmerzt.

Halftere mich nicht zu kurz und kupiere meinen Schweif nicht,
er ist die einzige Waffe gegen Fliegen und Moskitos.

Und wenn es zu Ende geht, geliebter Herr,
Wenn ich Dir nicht mehr zu nutzen vermag,
Lasse mich bitte nicht hungern und frieren
Und verkaufe mich nicht.
Gib mich nicht an einen anderen Herrn,
der mich langsam zu Tode quält und mich verhungern lässt,
sondern sei gütig und bereite mir einen
schnellen und barmherzigen Tod.

Gott wird es Dir lohnen, hier und in Ewigkeit
Lass mich dies von Dir erbitten und glaube nicht,
dass es mir an Ehrfurcht gebricht,
wenn ich es in seinem Name tue,
der in einem Stall geboren ist.

Amen

"Immer wenn der Mensch aufbrach, um die Welt zu gewinnen, war das Pferd sein Freund und Begleiter."
Han Silvester